Die diesjährige Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär“ zeigt das frühe Mittelalter – 1300 Jahre Bistum Freising und Herzog Tassilo III.
Der Raum Bayern war nahezu unbesiedelt. Durch die Gründung von Klöstern (z.B. Kremsmünster und Frauenchiemsee), die oft in unserer Region vom Herzog veranlasst wurden, entstanden kleine Bildungs-Zentren, denn nur in den Klöstern lernte man lesen und schreiben. Mit dem neuen Bischofssitz in Freising durch Korbinian 724 (fast zeitlich parallel in Salzburg) stieg die Bedeutung dieser Region.
Tassilo III (* um 741; † um 796) war der letzte baierische Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Er war ein Vetter Karls des Großen. Sein Reich ragte weit über Bayern hinaus bis nach Oberitalien. Der Abendmahlskelch, benannt nach seinem Stifter Herzog Tassilo III, der ihn gemeinsam mit seiner Frau Liutpirc zu ihrer Hochzeit stiftete, ist einer der bedeutendsten Kelche des Frühmittelalters und entstand 768/769. Das Meisterwerk beeindruckte die Gruppe besonders.
Tassilo, der sich von seinem Onkel und Vormund Pippin lossagte, verlor seine Macht an Karl den Großen und wurde nach Aussetzung des gegen ihn verhängten Todesurteils zu lebenslanger Klosterhaft “begnadigt”.
Die Ausstellung war ein besonderes Erlebnis; auch der gemütliche Abschluss im Freisinger Augustiner durfte nicht fehlen.