Dr. Harald Schmidt-Brockhoff und Frau Rhinow hatten etwas Besonderes für uns ausgesucht. Südlich des Nymphenburger Kanals liegt ein lebendiges und doch
malerisches Münchener Stadtviertel, das unbedingt einen Besuch lohnt: Schöne alte Villen, Brunnen und Denkmäler aus der Prinzregentenzeit finden wir hier neben ganz normaler Wohnbebauung und moderner Architektur.
Pünktlich um 15 Uhr begann bei sehr sommerlichen Temperaturen unsere Stadtführung am Winthirplatz. In dem kleinen Park befindet sich eine Steinsäule, die eine ehemalige Stadtgrenze von München markierte.
In dem alten Neuhausen sahen wir gut erhaltenen Jugendstilhäuser. Das alte Winthier-Kirchlein des Viertels hebt sich hervor. Die Fundamente der Ursprungskirche stammen aus dem 8./9. Jahrhundert. Winthir war ein schottischer Wanderprediger mit einem Esel, der im 8. Jahrhundert die oberbayerische Region christianisierte. Sehenswert ist der kleine und feine Winthirfriedhof daneben. Auf diesem Münchener Prominentenfriedhof ruhen Bustelli, Sigi Sommer (sein Ausspruch: „Bier ist mein Gemüse“), mehrere Mitglieder der Familie von Miller (auch Oskar und der frühere Bürgermeister und Mitgründer der CSU Walther) und andere bekannte Persönlichkeiten. Es ist ein Ort der Ruhe mit gepflegten Grabstätten.
Eine außergewöhnliche Architektur mit der weltgrößten Flügeltür ist die Herz-Jesu-Kirche, die 2000 eingeweiht wurde. Nun ging es zum Nymphenburger Kanal mit dem Blick auf das Brunnenhaus. Hier endete unsere Führung an der imposanten Brücke über den Kanal. Wir waren glücklich, wieder ein schönes Viertel von München kennengelernt zu haben.
Zum Ausklang besuchten wir ein Restaurant am Kanal. Auf dem Rückweg mussten wir uns sputen, um dem Gewitterregen zu entgehen.